Das Ieperfest ist es Wert einen
Bericht rein über das Rahmenprogramm des Festivals zu verfassen. Findet man hier
so viel mehr als "nur" die Musik.
Das Festival ist komplett vegan und an jeder Ecke gibt es genügend Informationen
und gesprächsbereite Personen rund um eine vegane Lebensweise.
Als zweites wäre da die Mischung des Lineup, denn selten bekommt man eine so
abwechslungsreiche Musikauswahl auf einem 3-Tages-Festival geboten.
Es spielen "klassiker" des Metal und Hardcore wie Madball, Death before
Dishonor, Napalm Death, Municipal Waste, und natürlich die Cro-Mags.
Des weiteren war es in den letzten Jahren, wie auch in diesem, immer der Fall
das neue, aufstrebende Bands eine Chance gegeben wird vor etwas größerem
Publikum zu spielen.
Und dann natürlich die bunte Mischung dazwischen, dieses Jahr durch Bands wie
horste the band, e-town concrete und oatbkreaker.
Bei den vielen Unterhaltungen hört man immer wieder heraus das Gäste des
Festivals genau diese Mischung zu schätzen wissen.
"Man wird immer positiv überrascht" lautet ein Zitat eines Besuchers. Dem kann
ich nur zustimmen. Ich habe bisher jedes Jahr eine Band erwischt welche ich nur
gering oder gar nicht kannte, mich aber auf dem Ieperfest voll überzeugen
konnte.
So hat man auch ein stets buntes gemischtes und freundliches Publikum.
Es gibt keine "fiese" Security, keine Absperrungen und keinen Stress unter den
Zuschauern. Auch kleine Kinder sind auf dem Ieperfest unterwegs. Ein Zeichen das
man sich auf diesem Geländer sicher fühlt.
Im "more than music" Zelt spielt sich dann alles rund um die Themen abseits der
Musik ab. Hier ist auch der Ort wo Vorträge und Diskussionen statt finden.
Da ich die meiste Zeit damit beschäftigt bin Fotos zu schießen und dazwischen
die köstlichen Essensangebote wahrnehme bleibt mir leider wenig Zeit mich auch
noch im more than music Zelt entspannt niederzulassen.
Ich finde aber Zeit dem Trial
Frontman Greg Bennick und seinem Vortrag "words as weapons" zuzuhören.
Nach kurzer Erläuterung seinen bisherigen musikalischen Werdegangs erzählt er
auf sehr amüsante Art und Weise wie der "Alltag" einer Hardcoreshow dafür sorgt
das man in eine Art stagnierenden Rhytmus abwandert.
"we go to a show, we watch the band, we buy the merch and then we gome home",
next week: "we go to a show, we watch the band, we buy the merch and so on..."
Greg erläutert die Problematik, liefert Denkanstösse zur Veränderung und
geht danach in eine Diskussion mit dem (sehr zahlreich erschienden) Publikum ein.
Diese Diskussionen und die Tatsache das die Besucher des Festivals die Sache
ernst nehmen machen das Ieperfest zu einem aus der Masse der Musikfestivals
herausstechenden Event. Hier wird sich entgegen all dem Smalltalk, der
Kurzlebigkeit der heutigen Zeit und der sonstigen Oberflächlichkeit noch um die
"Sache" gekümmert. Ich fühle mich hier einfach wohl.
Auch Preis-Leistung sind gut bis sehr gut beim Ieperfest. So kostet das Parken
direkt am Festivalgelände keine Euros extra und auch die Getränkepreise sind
befriedigend. Das essen, ist gemessen an dem Aufwand und der Qualität sehr gut
und günstig.
Besonders zu erwähnen ist die Freitag uns Samstag statt findende Aftershowparty.
Wer selbst nach der letzten Band noch weiter feiern und die sau raus lassen will
ist hier genau richtig.
Selten bis nie muss man irgendwo warten, allerhöchstens an den Essensständen
bilden sich ab und an lange schlangen. Des weiteren gibt es wie sonst auf
Festivals eher unüblich genügend Mülleimer welche zur korrekten Mülltrennung
einladen. Man erkennt auch deutlich dass das Festivalgelände nicht komplett im
Müll unter geht. Einziger Problempunkt welchen die Organisatoren noch in den
Griff bekommen wollen ist die Müllhalde welche nach Abbau des Campingplatzes
sichtbar wird.
Das Ieperfest konnte mich auch 2013 wieder komplett überzeugen und einem Besuch
steht 2014 nichts im Weg.