Burning
Ice Fest 07.12.2013 Gladbach
Samstagnachmittag, und mich zieht es seit längerer Zeit nochmal nach
Mönchengladbach. Diesmal steht ein Besuch des zweiten Burning Ice Festes an. Bei
dem Line-Up blieb einem auch eigentlich keine Möglichkeit die Reise nicht
anzutreten.
Den
Anfang an diesem Tag machten für mich Risk It!. Die ersten beiden Bands Kill Cat
Kennedy und Client habe ich aufgrund einer zu späten Anreise verpasst. Kurz vor
Beginn des Sets der Dresdner ist mir aufgefallen, dass dem Drummer ein Drumstick
an der rechten Hand festgetapt wurde. Warum dies der Fall war wurde gleich zu
Beginn vom Sänger erläutert, laut dessen Aussage hatte sich der Drummer kurz
zuvor wohl an der Hand verletzt und konnte daher den Stick nicht richtig halten.
Man wollte aber auf keinen Fall in letzter Sekunde den Auftritt absagen und so
spielte man verletzungsbedingt ein verkürztes Set. Trotz oder gerade wegen dem
verkürzten Set wurden Risk It! ab dem ersten Ton abgefeiert und es gab kein
halten im Publikum. Ein Singalong nach dem anderen und vereinzelte Stagedives
brachte der Band eine positive Resonanz und nach einer knappen halben Stunde war
der Zauber wieder zu Ende und man räumte die Bühne für The Real Danger.
Diese
waren mir bis zu diesem Tag völlig unbekannt. Aber man lässt sich ja gerne von
neuen Bands überraschen. Das holländische Quintett gab melodiösen Punkrock zum
Besten, der im Publikum nur bedingt auf Resonanz stoß. So klaffte vor der Bühne
ein recht großes Loch und es gab kaum Bewegung bei den zahlenden Gästen des
Abends. Erschwerend kam für die Band noch hinzu, dass deren Sänger immer wieder
Probleme mit seiner Monitorbox hatte und dadurch das Set einige Male unterbrach
um zu versuchen die Probleme mit dem Mann am Mischpult zu lösen, was aber nicht
gelang. Nach dem die Herren aber Ihre Spielzeit voll hatten kamen WolfXDown auf
die Bühne.
Nach
kurzem Umbau legten die Herren und Frontfrau Larissa direkt los und man hatte
den Eindruck, als wollten alle Anwesenden den Saal auseinandernehmen. Ab dem
ersten Ton wurden WolfXDown von allen Anwesenden abgefeiert. Aufgrund der
stetigen Präsenz der Band gab es unzählige Singalongs im Publikum. Leider hatte
einer der Gitarristen zeitweise ein paar kleinere Probleme mit seiner Gitarre
was zu ein paar kurzen Unterbrechungen führte, was der Stimmung aber keinen
Abbruch verschaffte. Die Pausen wurden durch intelligente und zum Nachdenken
anregende Ansagen von Seiten Larissas gekonnt überbrückt. Waren bis zu diesem
Zeitpunkt Risk It! am druckvollsten steigerten WolfXDown dieses aufgrund eines
besseren Sounds.
Gone To
Waste Sänger Lukas hatten dann noch bei dem Song Stray From The Past einen
kurzen Gastauftritt und nach ca. 40 Minuten verließen alle sichtlich erschöpft
aber froh über einen gelungenen Auftritt die Bühne.
Danach
kam die All-Star Combo Empowerment aus Stuttgart an die Reihe. Wer die Jungs
bereits live sehen durfte weiß über die Livequalitäten der Band zu berichten.
Und so war es auch diesmal ein riesen Fest die Herren Live zu sehen. Leute
überschlugen sich, unzählige Singalongs kamen zustande, Boxen wurden fast
umgeschmissen vor lauter Stagedives. Empowerment brachten es auch fertig den
ersten Circle Pit des Abends zu starten. Die Entertainer Qualitäten von Jogges
sind zweifelsohne eine der Besten in der Szene und so hatte er wie bereits
erwähnt das Publikum direkt auf seiner Seite. Zwischendurch mussten die Jungs
kurz pausieren um das Schlagzeug wieder zu Recht zu rücken und konnten
verlorengegangene Brillen wieder ans Publikum verteilen. Die Unterbrechungen
wurden auch stets für interessante Ansagen genutzt. So wurde beispielsweise
darüber gesprochen für seine Überzeugungen einzustehen und nicht alles einfach
als gegeben hinzunehmen.
Als
Stuttgart asozial gespielt wurde durfte auch nochmal Larissa von WofXDown Ihre
Stimme zur Verfügung stellen. Nach kurzem Gastauftritt wurde sich dann mit einem
Stagedive von der Bühne verabschiedet. Letzter Song, war wie immer das
Slime-Cover Bullenschweine, was wirklich auch den Letzten im Saal an seine
Jugend erinnerte und abgefeiert wurde.
Als
Vorletzte Band des Abends standen dann AYS auf dem Plan. Die Kapelle um Sänger
Schommer preschte direkt ohne großen Soundcheck los und konnte ihr Können vor
nicht ganz so vielen Zuschauern wie bei Empowerment zum Besten geben. Die die
jedoch vor der Bühne waren taten alles um der Band einen willkommenen Empfang zu
bereiten und so gab es gleich zu Anfang Stagedives und Singalongs. Als jedoch
sich das Loch vor der Bühne nach dem dritten Song immer noch nicht geschlossen
hatte entschied sich Sänger Schommer einfach das Problem selbst zu lösen und
sprang von der Bühne um die Leute im Hintergrund einfach nach vorne zu ziehen.
Als diese Maßnahme seine Wirkung zeigte Bewegte sich endlich auch der Letzte im
Raum.
Als
Headliner des Abends standen Settle The Score auf dem Plan. Ich erwartete den
Auftritt der Gladbacher mit gewisser Spannung, weil ich absolut nicht
einschätzen konnte, wie die Herren vom Publikum aufgenommen würden. So hatte ich
schon zu ihren alten Tagen diverse Shows gesehen, auf denen Sie die Bühne und
den Raum direkt in Schutt und Asche legten. Heute allerdings herrschte eine
etwas verhaltene Stimmung. So wie ich mit gemischten Gefühlen dem Auftritt
entgegen trat tat dies wohl auch ein Großteil der Gäste. So hatte es Matthias
anfänglich etwas schwer das Eis zu brechen. Die drei Jahre Abstinenz von Bühnen
merkte man STS auch ein wenig an, so hatten Sie nicht mehr die Puste wie zu
ihren Anfangstagen und mussten zwischen den einzelnen Liedern etwas länger
Pausen machen um wieder zu Atem zu kommen. Trotzdem wurden die Pausen immer
wieder gekonnt durch kleine Anekdoten und Geschichten überbrückt. STS schafften
zwar nicht das Ausmaß des oft erwähnten Circle Pits auf dem Pressure Fest, aber
immerhin starten die Herren auch an diesem Abend den größten Circle Pit des
Abends. Alles in allem war es e in gelungener Auftritt von STS die wieder mal
bewiesen, dass die Herren damals wie heute einfach sympathisch und ehrlich rüber
kommen und durchaus eine Bereicherung für die europäische Hardcore-Szene
darstellen.
Zum
Schluss bleibt nur zu sagen, dass das Burning Ice Fest wieder eindrucksvoll
bewiesen hat, das man nicht unbedingt vermeintlich große Bands aus Übersee holen
muss um ein grandiosen Festival auf die Beine zu stellen. Hoffentlich kann man
in naher Zukunft mir einer dritten Ausgabe des Burning Ice Fest rechnen.